Emotionale Intelligenz – Erfolgsfaktor für effektive Führung

November 9, 2022 - Kommentar

Autor: Reinhard F. Leiter, Executive Coach M?nchen Was macht eine erfolgreiche F?hrungspers?nlichkeit aus und welche pers?nlichen F?higkeiten tragen zu Spitzenleistungen bei? Eine Frage, die sich vor allem angehende F?hrungskr?fte sehr h?ufig stellen. Die Antwort: Alle besitzen in hohem Ma?e jene Eigenschaft, die man als emotionale Intelligenz bezeichnet. Zu diesem Ergebnis ist der Psychologe Daniel Goldmann

Autor: Reinhard F. Leiter, Executive Coach M?nchen

Was macht eine erfolgreiche F?hrungspers?nlichkeit aus und welche pers?nlichen F?higkeiten tragen zu Spitzenleistungen bei? Eine Frage, die sich vor allem angehende F?hrungskr?fte sehr h?ufig stellen. Die Antwort: Alle besitzen in hohem Ma?e jene Eigenschaft, die man als emotionale Intelligenz bezeichnet.

Zu diesem Ergebnis ist der Psychologe Daniel Goldmann aufgrund seiner Studien in fast 200 Unternehmen gekommen. Die F?higkeiten, die F?hrungskr?ften Spitzenleistungen erbringen lassen, sind neben rein fachlichen F?higkeiten wie Accounting und Budgetplanung, kognitive F?higkeiten wie analytisches Denken und St?rken, die die emotionale Intelligenz widerspiegeln. Hierzu geh?ren die F?higkeiten, erfolgreich im Team zu arbeiten oder Ver?nderungen anzusto?en. Emotionale Intelligenz hat dabei eine doppelt so gro?e Bedeutung wie fachliche F?higkeiten und der Intelligenzquotient. Und je h?her die Position einer F?hrungskraft, desto mehr ?berwiegen die Vorteile der emotionalen Intelligenz. Die wesentlichen Merkmale emotionaler Intelligenz sind Selbstreflexion, Selbstkontrolle, F?higkeit zur Motivation, Empathie und soziale Kompetenz.

Selbstreflexion – Erkenne dich selbst
Selbstreflexion ist die F?higkeit, sich der eigenen Emotionen, St?rken, Schw?chen, Bed?rfnisse, Antriebe bewusst zu sein. Menschen mit ausgepr?gter Selbstreflexion sind weder ?bertrieben kritisch noch unrealistisch zuversichtlich. Sie besitzen die F?higkeit, die eigenen Stimmungen, ihre Gef?hle sowie ihren Einfluss und ihre Wirkung auf sich selbst und auf andere zu erkennen und zu verstehen. Sie besitzen ein gesundes Selbstvertrauen und sind sich ?ber ihre F?higkeiten genau im Klaren. Deshalb laufen sie seltener Gefahr zu scheitern, weil sie sich ?bernommen haben. Menschen mit ausgepr?gter Selbstreflexion sind sich der tiefer liegenden Gr?nde ihrer eigenen Frustration bewusst. Auf diese Weise gelingt es ihnen, ihren ?rger in eine konstruktive Richtung zu lenken.

Die F?higkeit zur Selbstreflexion erkennt man in erster Linie an Aufrichtigkeit und einer gesunden Selbsteinsch?tzung. Selbstreflektierte Menschen geben Misserfolge freim?tig zu und berichten oft mit selbstkritischem Humor dar?ber. Aber nur zu h?ufig wird bei der Rekrutierung von F?hrungskr?ften die F?higkeit zur Selbstreflexion als Schw?che ausgelegt, wenn jemand freim?tig ?ber seine Gef?hle spricht. Das ist umso unverst?ndlicher, als dass die meisten Menschen Offenheit respektieren und selbstreflektierte F?hrungskr?fte nicht nur sich selbst, sondern auch ihr Unternehmen ehrlich einsch?tzen k?nnen.

Selbstkontrolle f?r ?berlegtes Handeln
Unsere Gef?hle werden von biologischen Triebkr?ften gesteuert. Die F?higkeit zur Selbstkontrolle hilft den Menschen, pl?tzliche Impulse und Stimmungen zu beherrschen und vorschnelle Urteile zu vermeiden. Menschen mit hoher Selbstkontrolle reagieren besonnen und k?nnen im Unternehmen ein Umfeld schaffen, in dem Vertrauen und Fairness herrschen. Denn gerade in einer solchen Umgebung ist die Produktivit?t hoch und Machtk?mpfe und Rangeleien treten seltener auf. Eine ausgepr?gte Selbstkontrolle beim Vorgesetzten wirkt sich auch auf das Verhalten der Mitarbeiter aus. Niemand im Team m?chte als Hitzkopf gelten, wenn die Vorgesetzte f?r ihr ?berlegtes, besonnenes Auftreten bekannt ist.

Selbstkontrolle tr?gt aber auch zur St?rkung der Wettbewerbsf?higkeit bei, da Menschen, die ihre Gef?hle kontrollieren k?nnen, vor allem bei ungeplanten Ver?nderungen nicht gleich in Panik verfallen. Bevor sie ein Urteil f?llen, bitten sie um mehr Informationen. Selbstkontrolle erh?ht auch die Redlichkeit, weil sie vor impulsivem Verhalten sch?tzt, das negative Folgen nach sich ziehen kann. Emotionale Selbstkontrolle ?u?ert sich in der Neigung zur Reflexion und R?cksichtnahme. Sie ?u?ert sich aber auch in der F?higkeit, mit Ungewissheiten und Ver?nderungen souver?n umzugehen.

Unverst?ndlicherweise werden Menschen, die ihre Emotionen beherrschen, h?ufig als gef?hlskalt eingestuft. Ihre wohl?berlegten Antworten werden als Mangel an Leidenschaft interpretiert. Dagegen wird allgemein ein hitziges Temperament als Kennzeichen von Charisma und F?hrungsst?rke gesehen. Aber Impulsivit?t an der Unternehmensspitze hat sich noch nie als Zeichen guter F?hrung erwiesen, wie die Untersuchungen des Psychologen Daniel Goldmann belegen.

Motivation ist der Motor allen Handelns
Motivation ist das Streben, seine Ziele zu erreichen. Leistungsmotivierte Menschen suchen nach kreativen Herausforderungen, lernen gerne und sind stolz auf eine erfolgreich abgeschlossene Arbeit. Personen mit echten F?hrungsqualit?ten treibt der tief verwurzelte Wunsch danach, etwas zu tun um der Leistung willen. Sie zeichnet eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen aus. Um Ziele zu erreichen, m?ssen Hindernisse ?berwunden werden. Es setzt den Willen voraus, trotz auftretender Schwierigkeiten weiterzumachen. Mit anderen Worten: Wir brauchen die entsprechende Motivation. Denn Motivation ist der Prozess, der zielorientiertes Verhalten initiiert, leitet und aufrechterh?lt. Motivation ist das, was uns zum Handeln veranlasst. Sie ist das auf emotionale und neuronale Aktivit?t zur?ckzuf?hrende Streben des Menschen, gesteckte Ziele auch zu erreichen – ungeachtet aller Widrigkeiten.

Intrinsische Motivation ist der innere Antrieb zum Handeln, weil eine bestimmte Aktivit?t interessant oder angenehm ist. Sie ist nicht an eine erwartete Belohnung, Frist oder an ?u?eren Druck gekn?pft. Bei der extrinsischen Motivation spielt eine externe Belohnung, wie eine Troph?e, Geld, soziale Anerkennung oder Lob die entscheidende Rolle. Aber auch Sachzw?nge k?nnen zur Motivation werden, wenn deren Werte materialistisch sind und durch sie ein Mangel an Selbstsicherheit durch materielle Sicherheiten zu kompensieren versucht wird. Im Vordergrund steht die einseitige Ausrichtung auf die Vermehrung von materiellen G?tern, ungeachtet der Tatsache, dass durch diese Haltung die Not anderer Mitmenschen vermehrt wird. Mangels eigener innerer Richtung k?nnen diese Menschen nicht f?hren oder vorangehen. Ihnen fehlt der Wille zur beharrlichen Verfolgung ihrer inneren Ziele. Unbestritten ist, dass die intrinsische Motivation Menschen tendenziell st?rker antreibt.

Empathie ist ein trainierbarer Muskel
Die meisten Arbeitnehmer h?ngen dem Irrglauben an, Empathie sei etwas f?r Schw?chlinge: Empathie riecht nach Verletzlichkeit. Niemand will schwach erscheinen. Dabei ist Empathie tats?chlich eine Quelle der St?rke, weil sie hilft, Kunden und deren Bed?rfnisse besser zu verstehen und die Gef?hle der Mitarbeiter bei der Suche nach vern?nftigen Entscheidungen mit einzubeziehen. Durch den wachsenden Einsatz von l?nder- und kultur?bergreifender Teams aufgrund des hohen Globalisierungstempos ist mehr denn je interkulturelle Sensibilit?t gefragt, um f?hige Mitarbeiter nachhaltig ans Unternehmen zu binden.

Aber nicht nur die Sorge um Schw?che behindert die Aufnahme von Empathie in das Gesch?ftsmodell von Unternehmen. F?r viele Menschen ist Empathie eine angeborene und nicht greifbare Eigenschaft, die weder gedacht noch gemessen werden kann – ein fataler und vermeidbarer Irrtum. Denn Empathie ist keine angeborene Gabe. Sie ist eher wie ein Muskel. L?sst man ihn unt?tig, verk?mmert er. Trainiert man ihn, entwickelt er sich zu einer unternehmerischen F?higkeit. Dazu ist es aber erforderlich, dass Unternehmen nicht nur eine emotionale Verbundenheit, ein Gef?hl der Sicherheit und eine Aura der Authentizit?t aufbauen, sondern diese Qualit?ten auch innerhalb der Belegschaft ihres Unternehmens, im Kunden- und Klienten-Kreis und schlie?lich in der ?ffentlichkeit, zum Beispiel durch die Nutzung sozialer Medien, kommunizieren.

Gerade im Umgang mit Kunden ist Empathie der Schl?ssel zu deren Innenleben, zu den wesentlichen Informationen, die – bewusst oder unbewusst – nicht verbalisiert oder die zur?ckgehalten werden. Auf der emotionalen Ebene k?nnen auch tiefgr?ndige Faktoren, die zur Problementstehung beitragen, erkannt und Hindernisse aus dem Weg ger?umt werden.

Soziale Kompetenz – eine oft vernachl?ssigte F?higkeit
Soziale Kompetenz macht den Unterschied zwischen einer guten und einer gro?artigen F?hrungskraft aus. Eine F?higkeit, deren Bedeutung in den Unternehmen oft ?bersehen und vernachl?ssigt wird. Dabei ist sie die Voraussetzung f?r die sozialen, emotionalen und intellektuellen F?higkeiten und Verhaltensweisen, die erforderlich sind, um als Mitglied der Gesellschaft erfolgreich zu sein. Sie bezieht sich auf die sozialen, emotionalen und kognitiven F?higkeiten und Verhaltensweisen. Sie erm?glicht es F?hrungskr?ften, Beziehungen zu unterhalten, Netzwerke aufzubauen, eine gemeinsame Basis zu schaffen und enge Beziehungen zu kn?pfen. Die soziale Kompetenz von F?hrungskr?ften reicht vom Aufgreifen sozialer Signale ?ber die Konfliktbew?ltigung, das Kanalisieren von Ver?nderungen bis hin zum Einf?hlen in die Mitarbeiter, um ihrem Team besser gerecht zu werden.

F?hrungskr?fte geben den Ton ihrer Organisation an. Wenn ihnen emotionale Intelligenz fehlt, hat das weitreichende Folgen, wie ein geringeres Mitarbeiterengagement, eine h?here Fluktuationsrate, ungel?ste Konflikte, geringere Produktivit?t oder schlechtere Kundenbeziehungen. Emotionale Intelligenz ist der Schl?ssel zu einem authentischen F?hrungsstil und zu wohl?berlegteren Gesch?ftsentscheidungen. In einer immer diverseren Welt ist emotionale Intelligenz ein notwendiges Werkzeug, um Menschen mit sehr unterschiedlichen Umst?nden und Bed?rfnissen soziale und wirtschaftliche L?sungen zu bieten.

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