ARAG Experten ?ber soziales Investieren im digitalen Zeitalter
In einer Welt, in der Finanzm?rkte global vernetzt sind und Informationen in Echtzeit flie?en, hat sich eine neue Art des Investierens entwickelt: Social Trading. Es verbindet den B?rsenhandel mit den Vorz?gen sozialer Netzwerke. Doch w?hrend diese innovative Praxis es Privatanlegern erm?glicht, vom Wissen professioneller H?ndler zu profitieren, birgt der soziale Handel auch Risiken. Die ARAG Experten geben einen ?berblick ?ber die Welt des Social Tradings, seine Vorz?ge und die potenziellen Fallstricke.
Was ist Social Trading?
Social Trading oder auch Social Investing genannt, ist eine moderne Art des Investierens, bei der Privatanleger die Handelsaktivit?ten erfahrener H?ndler (Trader oder auch Signalgeber genannt) im Netz verfolgen und deren Anlagestrategie kopieren. Bei den Signalgebern kann es sich um Hobby-Anleger, aber auch um professionelle Verm?gensverwalter oder Kreditinstitute handeln. Gehandelt wird laut ARAG Experten in der Regel ?ber spezialisierte Online-Plattformen, auf denen Anleger die Portfolios und Handelsentscheidungen der Profis in deren Musterdepots einsehen und so nachverfolgen k?nnen, wie diese ihr Geld anlegen und Gesch?fte machen. Dabei werden die H?ndler in einer Rangliste erfasst, die die einzelnen Portfolios bewertet. Anleger k?nnen in einer Historie sehen, welche Gewinne und Verluste mit welchen Finanzinstrumenten der jeweilige Signalgeber gemacht hat. Haben sie sich f?r einen Trader entschieden, wird dessen Handelsentscheidung als Order des Anlegers automatisiert an den Kooperationspartner der Plattform – meist ist dies ein Kreditinstitut oder ein Finanzdienstleister – weitergeleitet und im Social Trading-Depot des Anlegers verbucht.
Sicherer Aktienhandel f?r Anf?nger?
Durch diese Art des sozialen Investierens werden die weltweiten Finanzm?rkte f?r jedermann zug?nglich, unabh?ngig von den eigenen Handelskenntnissen. Daher tummeln sich hier oft Nutzer, die wenig Erfahrungen mit Aktien, Devisen oder anderen Anlageformen haben und darauf hoffen, einem „alten B?rsen-Hasen“ beim Geldverdienen ?ber die Schulter zu schauen, ihn zu kopieren und von seinen F?higkeiten und Strategien zu lernen. Zudem kann Social Trading den Austausch von Ideen und Wissen innerhalb der Community f?rdern, indem sich Anleger gegenseitig unterst?tzen und Ratschl?ge geben.
Nepper, Schlepper, Bauernf?nger?
Social Trading unterliegt nicht der staatlichen Kontrolle durch Bundesbank und Bankenaufsicht und f?r jede Plattform gelten andere Bedingungen im Insolvenzfall. Und es ist nicht immer sozial drin, wo sozial draufsteht. Daher warnen die ARAG Experten vor einem allzu gro?en Vertrauen in die Entscheidungen der Social-Trading-Experten, denen man folgt und die man wom?glich sogar kopiert. Denn selbst erfahrene H?ndler erleiden gelegentlich Verluste und dann ist auch das eigene Geld verloren. Zudem liegt die vollst?ndige Kontrolle ?ber das Portfolio beim Trader, der kopiert wird. Anleger haben also nur begrenzte M?glichkeiten, Einfluss auf dessen Strategie zu nehmen. Ein weiterer Nachteil, auf den die ARAG Experten hinweisen, ist die Bewertung der Portfolios ?ber Ranglisten. Ganz oben stehen in der Regel Musterdepots, die eine hohe Rendite abgeworfen haben – und die nicht selten dank einer riskanten Anlagestrategie so erfolgreich waren. Portfolios, die eher langfristig und etwas defensiver ausgelegt sind, erscheinen oft gar nicht in solch einem Ranking. Daher sollten Anleger vorher genau abw?gen, welche Strategie zu ihnen passt.
Ein weiterer Kritikpunkt der ARAG Experten: Bei vielen Plattformen ist die Transparenzpflicht relativ niedrig. Beispielsweise arbeiten Trader nicht immer unter ihrem Klarnamen, sondern unter Pseudonymen, so dass Anleger nicht wissen, ob sie tats?chlich einem Profi folgen oder einem Hobby-Anleger. Auch werden in manchen Ranglisten nicht alle Handelspositionen aufgelistet. So k?nnen Trader ihre Bilanzen aufpolieren und im Ranking weiter nach oben klettern.
Wie k?nnen Anleger sich vor einem finanziellen Reinfall sch?tzen?
Der Rat der ARAG Experten: Je weniger Erfahrung Anleger mit Wertpapieren und Verm?gensanlagen haben, desto weniger Geld sollte beim Social Trading eingesetzt werden. Je mehr Zeit Anleger investieren, um Plattform, Trader, Handelsstrategien und Portfolios kennenzulernen, desto gr??er die Wahrscheinlichkeit, als Follower Geld zu verdienen.
Ein sogenanntes Demokonto kann helfen, sich mit den Abl?ufen auf der Plattform vertraut zu machen. Dabei gilt: Je transparenter Plattform und Trader arbeiten, desto geringer das Risiko. So sollten Anleger beispielsweise keine Verpflichtung haben, bei Verlusten Geld nachschie?en zu m?ssen (Nachschusspflicht). Auch ein Blick ins Impressum kann hilfreich sein: Hat die Gesellschaft die Erlaubnis einer Aufsichtsbeh?rde eines Mitgliedstaates der Europ?ischen Union (EU)? Falls es zu gerichtlichen Auseinandersetzungen kommt: Liegt der Unternehmenssitz in der EU? Nach welchen Kriterien werden H?ndler zugelassen und werden sie auf der Plattform ?berwacht? Gibt es einen deutschsprachigen Kundenservice?
Was kostet Social Trading und wer verdient dabei?
Obwohl Kosten und Geb?hren im Vergleich zum klassischen Verm?gensmanagement in der Regel geringer ausfallen, k?nnen je nach Plattform f?r Follower diverse Geb?hren anfallen. So z. B. f?r Order-Auftr?ge, die Verwaltung von Depots, Provisionszahlungen oder Erfolgsbeteiligungen. Die ARAG Experten weisen darauf hin, dass bei vielen Handelsplattformen zudem eine Mindesteinzahlung erforderlich ist, die bei einhundert oder mehr Euro liegen kann.
?hnlich wie in anderen sozialen Netzwerken gilt auch hier das Prinzip: Je mehr Follower ein H?ndler hat, desto besser f?r dessen Geldbeutel. Denn seine finanzielle Entlohnung h?ngt je nach Plattform von der Anzahl seiner Anleger ab, die ihm folgen und ihn kopieren oder von der Rendite, die er erzielt. Wie Influencer in anderen Branchen und sozialen Netzwerken verdienen Trader dar?ber hinaus ihr Geld auch ganz klassisch ?ber Werbung, Sponsoring oder Affiliate-Links, so dass vor allem unerfahrene Anleger dadurch in die Irre geleitet werden k?nnten.
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