Deutsche Wirtschaft vernachlässigt weibliches Potenzial

März 6, 2024 - Kommentar

Equal Pay und Chancengleichheit im Beruf Mit einem Reformbooster will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dem Fachkr?ftemangel entgegentreten und die deutsche Wirtschaft ankurbeln, das k?ndigte er Ende Februar bei der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts der Bundesregierung an. Doch deutsche Arbeitgeber verkennen dabei noch immer ein gro?es Potenzial: Frauen. Diese werden in Hinblick auf Karriere und Kompetenzen weniger gef?rdert

Equal Pay und Chancengleichheit im Beruf

Mit einem Reformbooster will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dem Fachkr?ftemangel entgegentreten und die deutsche Wirtschaft ankurbeln, das k?ndigte er Ende Februar bei der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts der Bundesregierung an. Doch deutsche Arbeitgeber verkennen dabei noch immer ein gro?es Potenzial: Frauen. Diese werden in Hinblick auf Karriere und Kompetenzen weniger gef?rdert als M?nner, wie eine Randstad-Studie zeigt. Was die Gr?nde daf?r sind und wie Unternehmen jetzt gegensteuern k?nnen, erkl?rt Randstad CSR-Expertin Carlotta K?ster-Brons.

Eschborn, M?rz 2024 – Vor dem Hintergrund des Fachkr?ftemangels ist Gleichstellung l?ngst kein optionaler Punkt mehr auf der Agenda, sondern dringende wirtschaftliche Notwendigkeit. Doch obwohl die Erwerbst?tigkeitsquote von Frauen in Deutschland inzwischen laut Statista bei rund 72 % liegt, bleibt die Teilzeitquote hoch: Fast die H?lfte aller erwerbst?tigen Frauen (47,8 %) hierzulande arbeitet nicht in Vollzeit. Als Ursachen gelten unter anderem der stockende Ausbau von Betreuungsangeboten sowie die steuerliche Subventionierung von traditionellen Rollenverteilungen. „Damit bleibt ein wichtiges Potenzial am Arbeitsmarkt ungenutzt“, sagt Carlotta K?ster-Brons, CSR-Koordinatorin bei Randstad Deutschland. Mit Folgen nicht nur f?r die Wirtschaft, sondern auch f?r die Arbeitnehmerinnen selbst: Die Lohnl?cke zwischen Mann und Frau – der sogenannte Gender Pay Gap – betr?gt noch immer 18 % (unbereinigt). Und das, obwohl 74 % der deutschen Arbeitnehmenden das Thema gleiche Bezahlung von Mann und Frau wichtig ist, wie das Randstad Arbeitsbarometer zeigt.

Entwicklungsgespr?che? F?r viele Frauen Fehlanzeige

Doch nicht nur bei der Bezahlung, auch bei Karriere und Kompetenzerwerb m?ssen Frauen Abstriche machen. Dass der Arbeitgeber nie mit ihnen ?ber ihre Entwicklung und Karriere spricht, ist f?r 40 % der deutschen Arbeitnehmerinnen Realit?t. Zum Vergleich: Nur 29 % ihrer m?nnlichen Kollegen m?ssen auf Karrieregespr?che verzichten – eine Geschlechterdifferenz von 11 %. „Im Vergleich mit anderen europ?ischen L?ndern herrschen in Deutschland noch immer deutlich konservativere Rollenbilder vor. Vor allem eine in Vollzeit arbeitende Mutter ist noch immer eher die Ausnahme als die Regel“, erkl?rt Carlotta K?ster-Brons. „Das Problem dabei ist: Teilzeitbesch?ftigte werden h?ufig nicht f?r F?hrungsrollen in Betracht gezogen, weil f?r viele Arbeitgeber oftmals nicht nur die Qualifikation, sondern eine hohe Pr?senzzeit ausschlaggebend ist. Auch dadurch trifft es besonders Frauen, die beim Thema Karriere nicht ber?cksichtigt werden. Dabei zeigen viele Beispiele, dass F?hrung auch in Teilzeit hervorragend funktioniert.“

Arbeitgeber f?rdern Kompetenzerwerb bei Frauen seltener

Diese Diskriminierung zeigt sich auch beim Erwerb von Zukunftskompetenzen. Um einen Karrieresprung oder eine bessere Entlohnung zu erreichen, spielen diese eine gro?e Rolle. Das Randstad Arbeitsbarometer zeigt: Auch hier haben Frauen oft das Nachsehen. Denn w?hrend 55,3 % der Frauen angeben, von ihren Arbeitgebern nicht bei Weiterbildungen und dem Erwerb von Qualifikationen unterst?tzt zu werden, sind es bei den m?nnlichen Kollegen nur 49,8 %. „Dabei haben wir die bestausgebildete Frauengeneration aller Zeiten und damit ein Riesenpotenzial f?r die Wirtschaft“, sagt Carlotta K?ster-Brons. „Dieses Potenzial zu ignorieren, bedeutet f?r Unternehmen, ihre Zukunftsf?higkeit aufs Spiel zu setzen.“

Verbindliche Programme k?nnen Gleichstellung in Unternehmen st?rken

Was es brauche, sei eine verbindliche F?rderung von Frauen in Unternehmen, um Ungleichheiten abzubauen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Zwar k?nnten Unternehmen nicht die strukturellen Defizite der gesetzlichen Rahmenbedingungen ausgleichen, „dennoch k?nnen Arbeitgeber im Rahmen einer Selbstverpflichtung, die sich ?berpr?fbare Ziele setzt, vieles tun, damit Frauen ihr Potenzial f?r die Wirtschaft entfalten k?nnen“, so Carlotta K?ster-Brons. Dazu geh?ren Angebote f?r den Aufbau von Netzwerken, gezielte Weiterbildungs- und Karriereangebote, aber auch die St?rkung von M?nnern in ihren Rollen als V?ter, um verkrustete Rollenbilder aufzubrechen und echte Gleichstellung zu unterst?tzen.

?ber das Randstad Arbeitsbarometer
Das Randstad Arbeitsbarometer wurde 2003 eingef?hrt und deckt inzwischen 34 L?nder auf der ganzen Welt ab. Die Studie erscheint einmal j?hrlich und macht sowohl nationale als auch globale Trends auf dem Arbeitsmarkt sichtbar. Verschiedene Pulse Surveys in ausgew?hlten L?ndern erg?nzen im Jahresverlauf das Randstad Arbeitsbarometer mit Einblicken in aktuelle Entwicklungen. Die Befragung wird online unter Arbeitnehmer:innen im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgef?hrt, die mindestens 24 Stunden pro Woche einer bezahlten, nicht selbst?ndigen/freiberuflichen T?tigkeit nachgehen. Die Mindeststichprobengr??e betr?gt 800 Interviews pro Land.

Keywords:Deutsche,Wirtschaft,Potenzial

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