Die BIG bietet Arbeitgebern Verlängerung an

Mai 15, 2020 - Kommentar

Stundung der Sozialversicherungsbeiträge DORTMUND. Noch steht die Entscheidung der Spitzenverbände aus, dennoch hat BIG direkt gesund Arbeitgebern bereits Anfang Mai angeboten, die Stundung der Sozialversicherungsbeiträge zu verlängern. Aufgrund der Corona-Pandemie hatte die BIG vielen Unternehmen für März und April 2020 schnell und unbürokratisch die „Notbremsung“ ermöglicht. 8.932 Anträge wurden gestellt und 35,2 Millionen Euro gestundet

Stundung der Sozialversicherungsbeiträge

DORTMUND. Noch steht die Entscheidung der Spitzenverbände aus, dennoch hat BIG direkt gesund Arbeitgebern bereits Anfang Mai angeboten, die Stundung der Sozialversicherungsbeiträge zu verlängern. Aufgrund der Corona-Pandemie hatte die BIG vielen Unternehmen für März und April 2020 schnell und unbürokratisch die „Notbremsung“ ermöglicht. 8.932 Anträge wurden gestellt und 35,2 Millionen Euro gestundet (Stand 10.05.2020). Am 27. Mai wird die nächste Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge fällig. Doch die Situation dürfte sich bis dahin für viele Firmen nicht entspannt haben.

Erneuter Antrag wahrscheinlich notwendig

„Daher sind wir schon jetzt proaktiv auf die Arbeitgeber zugegangen und haben die Verlängerung der Stundung angeboten“, sagt Bernhard Drever, Bereichsleiter Arbeitgeberservice bei der BIG. Geht es mit der Stundung in eine neue Runde, muss allerdings nach aktueller Rechtslage die gesamte gestundete Forderung verzinst werden. „Es ist durchaus möglich, dass die zinslose Stundung noch einmal verlängert wird. Wir als BIG engagieren uns im Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung für diese Lösung“, weiß Bernhard Drever. Weitere Entscheider sind der Rentenversicherungsträger sowie die Bundesagentur für Arbeit. Drever geht davon aus, dass für diese verlängerte Stundung ein erneuter Antrag erforderlich ist. „Es soll ein bundeseinheitlicher Antrag bereitgestellt werden. Sobald dieser verfügbar sein sollte, werden wir ihn auf unserer Homepage zum Download anbieten.“

Formular für Ratenzahlung entwickelt

Für eine Ratenzahlung hat die BIG bereits einen eigenen Antrag entwickelt, den die Arbeitgeber unkompliziert auf der Homepage ausfüllen können. Die Firmen können Raten für die bisher gestundeten oder in Zukunft fälligen Gesamtsozialversicherungsbeiträge beantragen.

Gespräche „entspannt und freundlich“

Die Situation sei für die Unternehmen sehr belastend, dennoch bleibe das große Wehklagen ob der Lage aus, stellt Maik Nieke fest. „Meine Ansprechpartner sind eigentlich alle relativ gefasst. Sie haben nicht das Gefühl, irgendetwas falsch gemacht zu haben“, so der Kundenberater, der seit sieben Jahren bei der BIG Unternehmen in Sachen Stundung berät. Hauptsächlich bei ganz kleinen Firmen, etwa in der Gastronomie, sei manchmal die Verzweiflung herauszuhören. „Die wissen einfach nicht, wie es mit ihrem Laden weitergeht. Sie fühlen sich zutiefst in ihrer Existenz bedroht. Da zeige ich den Betroffenen gern alle Möglichkeiten auf, die sie haben. Das beruhigt sie ein bisschen“, so Maik Nieke. Ähnliche Erfahrungen hat auch Simone Miebach gemacht, seit 17 Jahren Kundenberaterin im Arbeitgeberservice. „Die Gespräche mit den Kundinnen und Kunden sind sehr entspannt und freundlich“, sagt sie. Manche wollten letztlich doch keine Stundung, „weil sie das Geld nachzahlen müssen. Da biete ich die Ratenzahlung an“, so Simone Miebach. Sowohl Simone Miebach wie auch Maik Nieke betreuen die Versicherten seit Wochen aus dem Homeoffice, wie übrigens 87,2 Prozent der BIG-Mitarbeiter.

Gesundheitsfonds aus Steuermitteln stützen

Auch wenn das Homeoffice beim Kundenservice reibungslos klappt, so bereitet die Gesamtsituation der BIG große Sorgen. „Das Geld, das gestundet wird, fehlt im Gesundheitsfonds, in der Renten- und Arbeitslosengeldkasse. Dazu kommen die fehlenden Einnahmen bei den Sozialversicherungsbeiträgen aufgrund von Kurzarbeit, Insolvenzen und Entlassungen. Das sind Milliardenbeträge“, so Peter Kaetsch, Vorstandsvorsitzender der BIG und ergänzt: „Und es ist noch gar nicht abzusehen, wie sich auch die Gesundheitsausgaben aufgrund der Pandemie erhöhen. Aus unserer Sicht geht kein Weg daran vorbei, den Gesundheitsfonds aus Steuermitteln zu stabilisieren.“

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